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Blog-Hauptseite / Im Krankenhaus, Operation / Ihr Leitfaden zum Thema „Laryngektomie“

08 Februar 2022

Ihr Leitfaden zum Thema „Laryngektomie“

Dieser Leitfaden zur totalen Laryngektomie hilft und führt Sie durch Ihre Operation und Genesung nach Ihrer Laryngektomie. Informationen vor der Operation sind der Schlüssel zu einer besseren Genesung.

Dieser Leitfaden zum Thema Laryngektomie“ wurde erstellt, um Sie darüber zu informieren, was Sie nach der Operation erwartet. 

Machen Sie einen Schritt nach dem anderen.

Die erste Zeit nach der Operation kann schon eine Herausforderung sein. Aber denken Sie daran, dass die meisten Menschen, die sich einer Laryngektomie unterzogen haben, ein normales, aktives Leben führen.

Während Sie diesen Abschnitt lesen, nehmen Sie Papier und Bleistift zur Hand, und schreiben Sie alle Fragen auf, die Sie Ihren medizinischen Ansprechpartnern stellen möchten. Sie sind da, um Ihnen zu helfen, und möchten, dass Sie auf Ihre Operation gut vorbereitet sind. Dies schließt auch die Beantwortung jeglicher Fragen ein, die Sie möglicherweise haben.

Über Ihre Operation

Nachdem Ihnen Ihr Arzt gesagt hat, dass Sie eine Laryngektomie benötigen, begeben Sie sich ins Krankenhaus, wo ein Chirurg im Rahmen einer Operation Ihren Kehlkopf (Larynx) entfernen wird.

Ihr Kehlkopf – der Larynx

Ihr Kehlkopf befindet sich oberhalb der Luftröhre (Trachea). Er stellt den Zugang zu den unteren Atemwegen dar und ist für das Atmen, Sprechen und sichere Schlucken von wesentlicher Bedeutung.

Erfahren Sie nun, wie Sie nach der Operation atmen, sprechen und schlucken können

  • Atmen: Wenn Sie über Ihre Nase einatmen, „öffnet sich“ Ihr Kehlkopf und lässt warme, feuchte Luft in Ihre Lunge.
  • Schlucken: Wenn Sie essen, kauen und schlucken, verändert Ihr Kehlkopf seine Position, Stimmlippen und Kehldeckel schließen sich. Auf diese Weise werden Ihre unteren Atemwege verschlossen, um zu verhindern, dass Nahrung und Flüssigkeit in die Lunge gelangen.
  • Sprechen: In Ihrem Kehlkopf befinden sich zwei Gewebefalten, die sogenannten Stimmlippen. Wenn Sie sprechen oder singen, schwingen die Stimmlippen und erzeugen auf diese Art einen Ton. Dieser Ton wird vor allem mit Hilfe der Zunge, Zähne und Lippen zu den Worten geformt.

Im App Store wie auch im Google Play Store finden Sie hilfreiche Apps mit Stimm- und Atemübungen.

Ein großartiges Team wird sich um Sie kümmern

Im Krankenhaus werden sich viele verschiedene Menschen und Fachdisziplinen um Sie kümmern. Dies kann sich erdrückend anfühlen, und manchmal haben Sie vielleicht das Gefühl, dass Sie immer wieder die gleichen Fragen beantworten müssen.

Diese Fachkräfte führen medizinische Untersuchungen durch, machen Tests und vieles mehr. Das klinische Team ist da, um Ihnen zu helfen. Es hat verschiedene Aufgaben, damit Sie sich wohlfühlen und gut vorbereitet sind.

Lesen Sie in unserem Glossar über die verschiedenen Aufgabengebiete und Rollen des medizinischen Fachpersonals.

  • Chirurg das ist die Person, die den operativen Eingriff durchführt
  • Anästhesist dies ist die Person, die dafür verantwortlich ist, dass Sie in Narkose schlafen und sowohl während der Operation als auch danach keine Schmerzen verspüren
  • Logopäden sie bringen Ihnen während Ihres Aufenthalts im Krankenhaus die ersten Schritte bei, wie sie nach der Operation wieder sprechen können

Warum eine Laryngektomie?

Eine Laryngektomie ist eine lebensrettende Operation, bei der Ihr Kehlkopf entfernt wird.

So lernen Sie, wie Sie nach einer Laryngektomie atmen können

Die Operation wird sich auf Teile Ihres Lebens auswirken. Ihr Körper und Ihre Lunge wissen, wie sie atmen müssen. Aber Sie werden sich daran gewöhnen müssen, durch das Tracheostoma in Ihrem Hals zu atmen. Es gibt zudem nützliche Hilfsmittel, die Sie verwenden, sowie Übungen, die Sie durchführen können, um das Atmen zu erleichtern.

Sprechen nach einer Laryngektomie

Sie werden einen anderen Weg finden, um zu kommunizieren und zu sprechen. Im Krankenhaus wird Ihnen ein Logopäde zeigen, wie Sie nach Ihrer Laryngektomie wieder sprechen lernen können.

Wiederherstellung der Stimme

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie auch ohne Kehlkopf eine Stimme bilden können. Fragen Sie Ihr medizinisches Team, welche Option für Sie die beste ist.

Nach Ihrer Operation

Die Dauer der Operation hängt von Ihren persönlichen Umständen ab. Dies wird Ihr Chirurg oder das Pflegepersonal mit Ihnen besprechen. Sie wachen in einem Aufwachraum auf, kommen zur routinemäßigen Überwachung zunächst auf die Intensivstation, bevor Sie dann in Ihr Zimmer gebracht werden. In vielen Krankenhäusern ist es üblich, ein Zimmer mit anderen zu teilen.

Dauer des Krankenhausaufenthalts

Die Dauer Ihres Aufenthalts hängt von Ihrer Situation und der Operation ab, beträgt aber normalerweise 2 bis 3 Wochen. In der Regel können und dürfen Sie etwa eine Woche nach dem Eingriff wieder essen. Oft ist es möglich, ab diesem Zeitpunkt auch das Sprechen zu üben.

Sie werden etwa zwei Wochen lang Nähte oder Klammern im Bereich des äußeren Schnittes am Hals haben. Normalerweise werden diese entfernt, bevor Sie nach Hause gehen. Werden die Fäden bei Ihrer Entlassung nach Hause noch nicht gezogen, kehren Sie zu einem späteren Zeitpunkt in Ihr örtliches Krankenhaus zurück, um sie entfernen zu lassen.

In der Zeit nach der Operation werden Sie einige Beschwerden verspüren. Im Krankenhaus wird ein Team zur Verfügung stehen, das hilft, Ihre Beschwerden zu lindern. Dieses hilft Ihnen ebenfalls dabei, dass Sie sich selbst versorgen können, damit Sie sich bei Ihrer Rückkehr nach Hause sicher fühlen.

Vorbereitung auf Ihre Operation

Vor Ihrer Operation werden Sie einige Termine mit dem Arzt, dem Pflegepersonal und anderen medizinischen Fachkräften wahrnehmen. Zudem müssen einige Untersuchungen und Tests durchgeführt werden.

Beim Treffen mit dem Ärzteteam vor der Operation:

  • Bringen Sie eine vollständige Liste aller Medikamente mit: verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Medikamente, Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsergänzungsmittel usw.
  • Ergebnisse von Untersuchungen, die möglicherweise in anderen Krankenhäusern durchgeführt wurden: Belastungs-EKG, Echokardiogramm, aktuelle Blutuntersuchungen usw.
  • Name und Telefonnummer des Hausarztes, der Familie und/oder von Freunden, die kontaktiert werden können

Wenn Sie nicht anders angewiesen wurden, können Sie Ihre derzeitige Medikation beibehalten, bis Sie und Ihr Arzt Ihr erstes Gespräch vor der Operation geführt haben.

Nach diesem Gespräch wird Ihnen mitgeteilt, welche Medikamente / Behandlungen Sie weiter anwenden können und welche Sie vor der Operation absetzen müssen.

Beim Gespräch vor der Operation müssen Sie sich möglicherweise einigen Untersuchungen unterziehen, wie z.B. Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen, EKG usw. Ihr medizinisches Team weiß, welche Untersuchungen in Ihrem Fall erforderlich sind.

Wenn Sie sich wegen der Operation Sorgen machen, sagen Sie dies dem Pflegepersonal und Ihrem Arzt. Allein schon über Ihre Sorgen zu sprechen kann sehr erleichternd sein, zumal Sie dann auch weitere Informationen oder Unterstützung bekommen können.

Der Tag der Operation

Wenn der Tag der Operation gekommen ist, versuchen Sie, sich zu entspannen. Wenn Sie besorgt sind oder sich gestresst fühlen, sagen Sie dies Ihren Ansprechpartnern im Krankenhaus.

Denken Sie daran, alle losen Gegenstände wie beispielsweise Schmuck, Uhren, Hörgeräte und Zahnprothesen vom Körper zu entfernen.

Zu Fuß gehen wirkt sich durchaus positiv aus, sowohl vor und nach der Operation als auch in der Genesungsphase.

In manchen Fällen wird der Patient vom Pflegepersonal zu Fuß in den Operationssaal begleitet, oder er wird auf einem Krankenhausbett in den Operationssaal geschoben.

Bei Ihrer Ankunft im Operationssaal werden Sie eine Menge Leute sehen, die sich auf verschiedene Geräte konzentrieren. Das kann sich erdrückend anfühlen. Denken Sie daran, dass sie alle dort sind, um Ihnen zu helfen und dass sie darin ausgebildet sind, Operationen durchzuführen.

Während der Operation

Sie werden von der Operation nichts mitbekommen und sich an nichts erinnern. Sie werden tief und fest schlafen und durch einen Schlauch atmen, der durch Ihren Mund in Ihre Luftröhre eingeführt wird.

Möglicherweise erhalten Sie während der Operation auch einen Blasenkatheter für den Urin.

Der Beatmungsschlauch wird nach der Operation wieder entfernt.

Nach Ihrer Operation

Sie werden in einen Aufwachraum oder auf die Intensivstation verlegt, wo Sie langsam aufwachen werden. Dort wird das Pflegepersonal Ihre Temperatur, Ihren Puls, Ihren Blutdruck und den Sauerstoffgehalt in Ihrem Blut überprüfen. Sie werden auch zu Ihren Schmerzen befragt und erhalten Schmerzmittel.

Wenn das Pflegepersonal den Zeitpunkt für richtig hält, werden Sie in Ihr Krankenzimmer gebracht.

Auf Station

Das Pflegepersonal wird Ihnen zeigen, wie Sie auf sich aufmerksam machen oder Hilfe herbeirufen können. Es wird Sie unterstützen, wenn Sie Hilfe brauchen und Sie während Ihrer Genesung und Ihres Krankenhausaufenthalts begleiten. Sie werden auch mit anderen Mitarbeitern des Krankenhauses bekannt gemacht.

Schmerzlinderung

Das Pflegepersonal und das medizinische Team werden Sie zu Ihren Schmerzen befragen und Ihnen helfen, die Schmerzen erträglich zu halten. Denken Sie daran: Wenn Sie sich unwohl fühlen, informieren Sie frühzeitig das Pflegepersonal, damit die Beschwerden nicht schlimmer werden.

Im Krankenhaus können Schmerzmittel intravenös, über eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) oder über Ihre Magensonde verabreicht werden.

Bei Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus nach Hause erhalten Sie Mittel zur Linderung der Schmerzen.

Schläuche

Wenn Sie aufwachen, sind möglicherweise Schläuche an Ihrem Körper angebracht. Es kann sich dabei um Folgendes handeln:

  • Trachealkanüle: Eine hohles „Röhrchen“, das in Ihr Tracheostoma eingeführt ist, um ein Schrumpfen des gerade angelegten Luftröhrenschnittes zu verhindern.
  • Blasenkatheter: Was Ihren Urin betrifft, wird das medizinische Team ggf. Ihre täglichen Urinmengen erfassen wollen.
  • Magensonde: Sie werden einen kleinen Schlauch in Ihrer Nase haben, der Ihren Magen mit Flüssigkeit, Nahrung und Medikamenten versorgt.
  • PEG: Perkutane endoskopische Gastrostomie, ein künstlich angelegter Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen.

Abhängig von Ihrem operativen Eingriff führen möglicherweise einige chirurgische Drainagen aus Ihrer Haut heraus, mit denen Flüssigkeiten abgeleitet und aufgefangen werden.

Kommunizieren ohne Kehlkopf

Während des Krankenhausaufenthalts wird den Patienten von einer Logopädin beigebracht, wie sie wieder sprechen können. An manchen Krankenhäusern beginnen die Patienten bereits am 7. Tag nach einer Laryngektomie, mit einer Stimmprothese zu sprechen.

An anderen Kliniken beginnen die Patienten etwa 5 Tage nach der Laryngektomie, mit einer elektronischen Sprechhilfe zu sprechen.

Bringen Sie Papier und Stift mit. Dies wird es Ihnen sehr erleichtern, sich in den ersten Tagen nach der Operation zu verständigen. Außerdem können Sie wichtige Informationen für sich notieren. Viele Patienten bewahren ihre Notizen später in einer Schachtel zu Hause auf.

Sie können auch ein kleines Whiteboard mit einem abwischbaren Stift verwenden.

Gehen nach der Operation

Wie bereits in diesem Abschnitt erwähnt, wird Ihr medizinisches Team darauf achten, dass Sie so viel wie möglich gehen und sich bewegen. Es kann anstrengend sein, anfangs leichte Schmerzen verursachen, und es ist sicher nichts, was Sie ständig tun möchten. Das Umhergehen auf der Station verringert jedoch das Risiko postoperativer Komplikationen und fördert Ihre Genesung.

Gehen ist zudem gut für Ihren Magen. Bewegung regt in der Regel den Darm an und kann Verstopfung und Blähungen vorbeugen.

Essen mit einer Laryngektomie

Nach einer Laryngektomie dürfen Sie in der ersten Phase der Genesung weder essen noch trinken. Rachen und Hals müssen zuerst abheilen.

Die orale Ernährung, also die normale Nahrungsaufnahme über den Mund und das gut schlucken können – ein Ziel, das es so schnell wie möglich zu erreichen gilt. Die Schläuche sind nur zur Unterstützung der Wundheilung da.

Nahrung, Flüssigkeiten und Medikamente werden zunächst über die Magensonde durch die Nase verabreicht.

Versuchen Sie zu kauen, auch wenn Sie nichts zu kauen haben. Dies ist eine großartige Möglichkeit, die Muskeln und das Körpergedächtnis zu trainieren.

Schlucken mit einer Laryngektomie

Sobald Sie flüssige Nahrung schlucken können, wird die Magensonde aus Ihrer Nase entfernt.

Nach ein paar Tagen können Sie langsam zu weicher Kost übergehen, bevor Sie mit festerer Nahrung beginnen. Vermeiden Sie anfangs Lebensmittel wie Kekse und Cracker. Denken Sie daran: Auch für den Fall, dass mal etwas nicht gleich rutscht oder es zu Beginn etwas mühsamer ist – Sie werden keinesfalls ersticken. Schließlich ist mit der Entfernung des Kehlkopfes der Weg für die Luft komplett vom Speiseweg getrennt worden.

Das Schlucken ist genauso wie vor der Operation. Anfangs brauchen Sie vielleicht etwas mehr Kraft. Benutzen Sie Ihre Zunge, um die Nahrung mit mehr Druck in Richtung Speiseröhre (Ösophagus) zu schieben. Möglicherweise müssen Sie auch mehr trinken, während Sie essen.

Wenn Sie eine Strahlen- oder Chemotherapie hinter sich haben, muss die Magensonde möglicherweise länger in der Nase verbleiben. Manchmal möchte das medizinische Team eine Röntgenaufnahme des Schluckablaufes machen, bevor die Sonde entfernt wird.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an das medizinische Team. Schreiben Sie Fragen sofort auf, wenn sie Ihnen einfallen, damit Sie sie nicht vergessen. Sie können sie dann bei nächster Gelegenheit stellen.

Pflege Ihres Tracheostomas nach einer Laryngektomie

Unmittelbar nach der Operation kümmert sich das Pflegepersonal um Ihr Tracheostoma. Es wird Ihnen zudem zeigen, wie Sie Ihr Tracheostoma selbst pflegen können.

Beachten Sie die Anweisungen und üben Sie so oft wie möglich im Krankenhaus. Auf Station erhalten Sie bei Bedarf Unterstützung, aber zu Hause sollten Sie dies selbständig bewältigen können.

Hinweis: Auch wenn Sie mit einem Partner zusammenleben, ist es vor allem für Ihr Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen sehr wichtig, dass Sie Ihr Tracheostoma selbst reinigen und pflegen können. Der Helfende an Ihrer Seite kann vielleicht nicht immer und rund um die Uhr für Sie da sein. In der ersten Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden Sie zu Hause möglicherweise zusätzliche Hilfe benötigen. Das ist völlig in Ordnung. Sie sollten trotzdem üben und versuchen, so viel wie möglich selbst zu erledigen. Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass die Pflege Ihres Tracheostomas nur einen minimalen Aufwand erfordert und wenig Zeit in Anspruch nimmt.

  • Das Reinigen hilft Ihnen, das Tracheostoma frei von dünn- wie auch dickflüssigerem Schleim zu halten.
  • Das Reinigen trägt zudem dazu bei, dass Ihre Lunge über das Tracheostoma gut Luft bekommt, Sie also frei atmen können.
  • Das Absaugen kann – je nach Ermessen des Pflegepersonals – erforderlich sein. In diesem Fall wird man Ihnen zeigen, wie und wie oft Sie das Absauggerät verwenden müssen.

Mit ein wenig Übung ist es für die meisten Patienten gut möglich, den Schleim abzuhusten und auf den Einsatz des Absauggerätes zu verzichten.

Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher (HME)

Damit Ihre Lunge optimal arbeiten kann, ist die Verwendung eines HMEs von großer Bedeutung. Warum das so ist? Solange Sie durch die Nase atmen, ist die Luft, die in die Lunge gelangt, dank der Funktionen der Nase warm und feucht.

 Was ist ein HME
HME – Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher

Sobald Sie durch Ihr Tracheostoma atmen, ist die Luft, die Ihre Lunge erreicht, kalt und trocken. Es ist, wie ein laryngektomierter Patient es einmal formulierte, wie das Atmen mit einer Minzpastille im Mund, d.h. es reizt. Kalte, trockene Luft wirkt sich negativ auf die Lunge aus. Sie kann eine vermehrte Schleimbildung zur Folge haben und auch die Arbeit der Zilien auf der Schleimhaut behindern. Zilien sind kleine, bewegliche Härchen in der Lunge und in unseren Atemwegen, deren Aufgabe es ist, alle Partikel, die wir einatmen, wieder nach draußen zu transportieren. Diese Partikel werden vom Schleim getragen und entweder durch die Nase ausgeschieden oder im Mund geschluckt.

Nach Ihrer Operation werden diese Partikel und der Schleim durch Ihr Tracheostoma ausgeschieden. Es ist quasi so, als ob Sie „Ihr Tracheostoma schnäuzen“, anstatt die Nase.

Das Tragen eines HMEs wirkt wie eine Nase für Ihre Lunge. Er verbessert damit die Gesundheit Ihrer Lunge. Und wenn Sie den für die jeweilige Situation besten HME tragen, kann auch dies Ihren Alltag verbessern.

Warum? Der Schaumstoff macht die Luft, die Sie einatmen, wärmer und feuchter.

Tragen Sie jeden Tag und jede Nacht, also rund um die Uhr, einen HME. Sie erhalten geeignete HMEs im Krankenhaus. Nehmen Sie die HMEs, die Sie benötigen, bei Ihrer Entlassung unbedingt mit nach Hause.

Trachealkanüle

Möglicherweise wird bei Ihnen ein weiches „Röhrchen“, eine sogenannte Trachealkanüle, verwendet, um zu verhindern, dass Ihr Tracheostoma schrumpft bzw. um die Wundheilung zu beschleunigen.

Ihr medizinisches Team im Krankenhaus wird Ihnen zeigen, wie Sie die Kanüle verwenden und reinigen.

LaryTubes

Duschen

Wasser stellt für laryngektomierte Menschen aufgrund des Tracheostomas ein Risiko dar. Im Krankenhaus wird man Ihnen zeigen, wie Sie sicher duschen können.

Es gibt ein spezielles Produkt, das Sie beim Duschen verwenden können. Nehmen Sie auf jeden Fall eines mit nach Hause.

Duschschutz nach einer totalen Laryngektomie

Nach Hause gehen

Bevor Sie nach Hause gehen, besprechen Sie mit Ihrem klinischen Team alle Aspekte der Tracheostoma-Versorgung zu Hause. In diesem Zusammenhang wird gemeinsam entschieden, ob Sie zusätzliche Hilfe benötigen.

Vor der Entlassung erhalten Sie von dem Versorger Ihrer Wahl eine sogenannte Erstausstattungstasche für eine umfassende Tracheostomapflege.

Sie erhalten außerdem Folgendes:

  • HME
  • Duschschutz
  • Ggf. auch schon Basisplatten (ein Klebesystem zum Befestigen der HME)
  • Rezepte für Schmerzmittel, HME und die Versorgung Ihres Tracheostomas

Zu Hause

Es kann erleichternd sein, wieder nach Hause gehen zu können. Allerdings kann dies auch ein bisschen beängstigend sein, da Sie die sichere Umgebung des klinischen Teams im Krankenhaus verlassen.

Versuchen Sie, ein so „normales“ Leben wie möglich zu führen. Regelmäßige Bewegung hilft dem Körper wie auch der Psyche bei der Regeneration. Also: machen Sie am besten täglich Spaziergänge und gehen Sie an die frische Luft – auch wenn es regnet.

Finden Sie Ihren Lilly-Effekt

Bewahren Sie einen Patientenausweis in Ihrer Brieftasche auf, um im Notfall medizinisches Fachpersonal und Ersthelfer darüber zu informieren, dass Sie ein Tracheostoma in Ihrem Hals haben, durch das Sie atmen.

Seelische und körperliche Schmerzen

Es ist schwer zu sagen, wie lange Sie Schmerzen haben werden, da dies von Patient zu Patient unterschiedlich ist. Sie erhalten Schmerzmittel, sodass Sie keine allzu großen Schmerzen haben sollten.

Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Schmerzen zu Hause erträglich halten können:

  • Nehmen Sie Ihre Medikamente zu der Zeit ein, die Ihnen vorgegeben wurde. Warten Sie nicht ab, bis die Schmerzen auftreten, sondern nehmen Sie die Medikamente regelmäßig wie vom Arzt verordnet ein.
  • Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt auf, wenn das Schmerzmittel nicht hilft.
  • Sofern Ihnen Ihr Arzt nichts anderes gesagt hat, vermeiden Sie Alkohol und Autofahren, während Sie starke Schmerzmittel einnehmen.
  • Im Laufe der Zeit und bei fortschreitender Heilung können Sie die Menge der Schmerzmittel verringern.
  • Nehmen Sie nicht mehr Schmerzmittel als verschrieben ein.
  • Notieren Sie, wann Sie die Medikamente einnehmen und wie viel davon.
  • Einige Schmerzmittel können Verstopfung verursachen. Falls Sie Nebenwirkungen verspüren, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Bewegung tut uns allen gut. Gehen Sie daher spazieren.

Die Operation, der Sie sich unterzogen haben, kann sich auf Sie, Ihre Gefühle und Teile Ihres Lebens auswirken

Sie sind jedoch nicht allein. Ihr medizinisches Team ist nur eine E-Mail oder einen Anruf entfernt. Wenn Sie das Bedürfnis haben, mit jemandem zu reden, kann Ihr medizinisches Team Ihnen helfen, indem es den Kontakt zu einem kompetenten Berater herstellt.

Für Viele sind Selbsthilfegruppen eine hilfreiche Anlaufstelle, in denen Sie andere Menschen treffen können, die sich in der gleichen Situation befinden oder befunden haben wie sie.

Körperliche Aktivität

Nach Ihrer Operation, wenn Sie wieder zu Hause sind, können Sie die meisten Dinge/Aktivitäten wieder aufnehmen, die Sie vor der Operation gemacht haben. Bewegung ist dabei eine gute Möglichkeit, Kraft und Ausdauer zu gewinnen.

Spazierengehen ist eine ausgezeichnete Idee. Beginnen Sie dabei langsam und machen Sie kurze Spaziergänge. Steigern Sie Ihr Bewegungsniveau wohl dosiert. Wenden Sie sich an Ihr medizinisches Team, bevor Sie ausgedehntere oder anstrengendere körperliche Aktivitäten durchführen. Je nachdem, was Ihr Arzt Ihnen geraten hat, dürfen Sie nichts Schweres heben. Sie müssen mindestens zwei Monate oder länger nach Ihrer Operation warten, bevor Sie schwere Gewichte/Gegenstände heben.

Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie Rückschläge erleben. Sie sind es nicht gewohnt, durch ein Tracheostoma zu atmen, und es kann eine Weile dauern, bis Sie lernen, wie Sie Ihre Atmung optimieren können.

Wenn Sie weiterhin Medikamente oder Schmerzmittel einnehmen, merken Sie vielleicht, dass Sie etwas weniger Energie haben.

Es gibt einige wenige Dinge, die Sie vermeiden sollten, wie Schwimmen, Saunieren und Wassersport.

Wenn Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden und nach Hause zurückkehren, haben Sie vielleicht das Gefühl, dass die Dinge nicht ganz so laufen, wie sie sollten. Keine Sorge, Ihr klinisches Team steht Ihnen während Ihrer gesamten Genesungsphase zur Seite.

Es ist wichtig, dass Sie Ihr klinisches Team informieren, wenn Sie das Gefühl haben, dass eines der folgenden Probleme auftritt:

  • Sie leiden unter Kurzatmigkeit.
  • Sie bemerken übermäßig trockenen Schleim oder Schleimpfropfen, die Sie nicht entfernen oder absaugen können.
  • Schmerzen in der Brust.
  • Sie haben Fieber über 38,5° C.
  • Sie bemerken, dass Sie dickflüssige, übelriechende Sekrete absondern.
  • Sie bemerken eine Rötung und/oder Unwohlsein im Tracheostoma oder in dessen Umgebung bzw. im Bereich der Narben.
  • Sie haben das Gefühl, dass sich Ihr Tracheostoma und/oder die Narben wärmer anfühlen als sonst.
  • Sie bemerken, dass die Haut in der Umgebung des Tracheostomas, am Hals und/oder im Bereich der Narben rissig wird oder übermäßig Sekret absondert.
  • Sie haben Schwierigkeiten beim Schlucken oder sind unfähig zu schlucken.
  • Sie haben Schwierigkeiten beim Sprechen, nachdem Sie z.B. mit der Stimmprothese bereits gut gesprochen haben.
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