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Blog-Hauptseite / Das Leben damit, Operation / Wie Sie nach einer Laryngektomie kommunizieren werden

10 März 2023

Wie Sie nach einer Laryngektomie kommunizieren werden

Stimme entsteht durch Schwingung. Wenn die Luft im Normalfall durch die Stimmlippen im Kehlkopf strömt, schwingen diese und erzeugen einen Ton. Bei der Laryngektomie werden mit dem Kehlkopf auch die Stimmlippen entfernt.

Stimme entsteht durch Schwingung. Wenn die Luft im Normalfall durch die Stimmlippen im Kehlkopf strömt, schwingen diese und erzeugen einen Ton. Der Ton gelangt in den Mund und wird z.B. mit den Lippen, den Zähnen und der Zunge zu den einzelnen „Buchstaben“, den Sprachlauten geformt.

Bei der Laryngektomie werden mit dem Kehlkopf auch die Stimmlippen entfernt.

Aber es gibt andere Möglichkeiten, zum Sprechen einen Ton zu erzeugen.

Möglichkeiten zur Kommunikation nach einer Laryngektomie

Nach Ihrer Laryngektomie müssen Sie eine neue Art des „Sprechens“ erlernen. Alle nachstehend genannten Alternativen nutzen eine andere Quelle als den Kehlkopf, um eine Schwingung zu erzeugen, mit deren Hilfe Sie Ihre Stimme bilden können.

Heutzutage gibt es drei Möglichkeiten, nach einer Laryngektomie wieder zu sprechen und zu kommunizieren:

  • Die tracheoösophageale Stimme mit einer Stimmprothese
  • Sprechen mit einer elektronischen Sprechhilfe (Elektrolarynx)
  • Sprechen mit der Ösophagusstimme (Ruktus)

Nach Ihrer Laryngektomie ist Ihr Kehlkopf vollständig entfernt. Alle drei oben genannten Alternativen nutzen eine andere Quelle als den Kehlkopf, um einen Ton zu erzeugen. Der „Tongenerator“ kann entweder außerhalb des Körpers sein, wie bei der Verwendung einer elektronischen Sprech-hilfe, oder es werden körpereigene Strukturen im Rachen zur Bildung der Stimme genutzt.

Besprechen Sie bei den Treffen mit Ihrem medizinischen Team vor der Operation die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Ihre Ansprech-partner werden Ihnen erläutern, welche Möglichkeit nach Ihrer Laryngektomie für Sie in Frage kommt. Welche Option sich für Sie als die beste herausstellt, kann jedoch erst nach der Operation bestimmt werden.

Tracheoösophageale Stimme

Bei dieser Alternative schafft Ihr Chirurg einen Verbindungskanal (Shunt), indem er eine Punktion zwischen Ihrer Luftröhre und der Speiseröhre vornimmt. Diese Punktion kann auch nach der Operation, nach Abschluss der Wundheilung, durchgeführt werden.

In diesen Verbindungskanal wird eine Stimmprothese eingesetzt. So können Sie sprechen, wenn die Ventilklappe in der Stimmprothese durch den Luftstrom offen ist. Beim Essen und Trinken ist die Ventilklappe geschlossen.

Wenn Sie einatmen und dann Ihr Tracheostoma verschließen, wird die Luft aus Ihrer Lunge durch die Stimmprothese geleitet. Die dabei entstehenden Schwingungen erzeugen den Ton – Sie können nun sprechen.

Dies ist die gängigste und fortschrittlichste Methode der Kommunikation. Im Vergleich zu den anderen Methoden ist dies die am natürlichsten klingende Stimme. Ihr Chirurg wird eine tracheoösophageale Punktion (TEP) zwischen Ihrer Luftröhre (Trachea) und Ihrer Speiseröhre (Ösophagus) vornehmen und eine kleine Stimmprothese aus Silikon einsetzen. Dieser Eingriff kann im Rahmen der Laryngektomie oder auch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Wundheilung abgeschlossen ist, vorgenommen werden.

Die Stimmprothese selbst erzeugt keinen Ton. Um zu sprechen, verschließen Sie Ihr Tracheostoma. Die Luft strömt dann von der Lunge durch die Stimmprothese in die Speiseröhre. Der obere Anteil der Speise-röhre und das umliegende Gewebe beginnen zu schwingen und erzeugen auf diese Weise einen Ton. Dieser Ton wird durch die Sprechbewegungen von Lippen, Zunge und Gaumen zu den einzelnen Worten geformt.

Der Umgang mit der Stimmprothese lässt sich recht schnell und einfach erlernen, und Sie können sich vielleicht schon beim ersten Versuch mit wenig Aufwand gut verständigen.

Sprechen mit einer elektronischen Sprechhilfe (Elektrolarynx)

Bei einer elektronischen Sprechhilfe, auch Elektrolarynx genannt, handelt es sich um ein elektronisches Gerät, das einen Ton erzeugt, der wiederum zum Sprechen genutzt werden kann. Die elektronische Sprechhilfe produziert Schwingungen und damit auch einen Ton, der durch Anlegen des Geräts an Hals oder Wange in den Mundraum übertragen wird. Alternativ kann dies auch durch Einführen eines kleinen Röhrchens in den Mund geschehen. Sobald der Ton in Ihrem Mund angelangt ist, machen Sie ganz normale Sprechbewegungen, um die Wörter zu formen und zu kommunizieren. Viele Patienten können direkt nach der Operation mit der Verwendung einer elektronischen Sprechhilfe beginnen. Manche nutzen die elektronische Sprechhilfe als Hauptkommunikationsmittel, andere als Backup-Methode oder um in einer lauten Umgebung gehört zu werden. Diese Methode ist recht einfach zu erlernen und zu nutzen.

Mit einer elektronischen Sprechhilfe wird Ihre Stimme nicht wie Ihre alte Stimme klingen. Sie wird einen „technischen“ Klang haben. Es gibt jedoch Geräte, die es möglich machen, die Tonhöhe intuitiv zu modulieren. Mit ein wenig Übung wird Ihre Stimme dann immer besser und ausdrucksstärker werden.

Sprechen mit der Ösophagusstimme (Ruktus)

Beim Sprechen mit der Ösophagusstimme erzeugen Sie einen Ton, indem Sie Luft in Ihre Speiseröhre (Ösophagus) befördern. Sobald die Luft aus der Speiseröhre wieder herauskommt, entsteht ein Ton, den Sie zum Sprechen nutzen können.

Ösophagussprache verwendet den oberen Teil Ihrer Speiseröhre, um Stimme zu erzeugen.

Bei dieser Methode drücken Sie (mit Lippen und Zunge) oder saugen Sie die Luft in Ihrem Mund in die Speiseröhre. Sobald die Luft wieder heraus-kommt, beginnt der obere Teil der Speiseröhre, zusammen mit dem umliegenden Gewebe, zu schwingen, wodurch ein Ton erzeugt wird. Dieser gelangt dann in Ihren Mund, und Sie nutzen, wie sie es gewohnt sind, Ihre Lippen, Zähne und Zunge, um die Worte zu formen. Die Anzahl der Wörter, die Sie auf einmal bilden können, ist begrenzt, da Sie nur eine kleine Menge Luft in Ihrem Mund haben. Diese Methode erfordert viel Übung, aber das Sprechen wird in der Regel mit der Zeit immer einfacher.

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